Allgemein

24.06.2020

Großer Dank an die Klubmitglieder

SC Itzehoe als größter Sportverein des Kreises ist bisher besser durch die Krise gekommen als befürchtet.

„Michael Lemm Itzehoe“ Schwierige Monate in Zeiten der Corona-Pandemie liegen hinter allen. Auch die Sportklubs hatten existentielle Sorgen. Das galt in besonderem Maße für Großvereine wie den SC Itzehoe, die auch als Arbeitgeber eine große Verantwortung tragen. Doch das Schlimmste scheint mittlerweile dank der Solidarität der Mitglieder und der Kreativität der Beschäftigten überstanden zu sein. Das machten jüngst in einem
Pressegespräch der SCI-Vorsitzende Gerd Freiwald und SCI-Geschäftsführer Jan Schamerowski deutlich.

Nun, wo die Sommerferien vor der Tür stehen und die Schutzmaßnahmen um das Virus gelockert werden, blicken sie zurück auf ereignisreiche Monate. Freiwald: „Es ist so ungeheuer viel passiert: Negatives, aber überwiegend Positives.“


Als Mitte März der Lockdown kam, habe natürlich niemand absehen können, wie lange das Ganze dauert. Anfänglich hätten manche geglaubt, es ginge schnell vorüber. Doch schon bald musste Kurzarbeit für 19 Festangestellte beantragt werden. Wie es weitergehen würde, konnte
zunächst niemand wissen. Dennoch hat der Verein das Kurzarbeitergeld jeweils auf 100 Prozent der alten Bezüge aufgestockt. „Glücklicherweise mussten wir keinem einzigen Mitarbeiter kündigen“, unterstreicht Jan Schamerowski. „Dass wir aus wirtschaftlichen Gründen dazu mal gezwungen sein müssten, war nämlich unser allergrößte Sorge.“

Dabei kam aus Sicht der Verantwortlichen den Mitgliedern zunächst eine ganz entscheidende Rolle zu. „In normalen Zeiten haben wir eine Fluktuation von etwa 300 Mitgliedern im Quartal“, erklärt Freiwald. „Im vergangenen, dem Corona-Quartal, waren es nur noch 200, also ein Drittel weniger. Viele haben ganz bewusst entschieden, weiter ihren Beitrag zu
zahlen, obwohl wir ihnen zeitweise kein Angebot machen konnten.“

Es habe natürlich auch Beschwerden gegeben, aber die Zahl sei letztlich ziemlich gering gewesen, und in aller Regel habe das Ganze im persönlichen Gespräch zufriedenstellend geklärt werden können. Freiwald: „Wir hatten schon Angst, dass uns der Laden zusammenbricht. Man wird da auch wirklich dünnhäutig. Aber die befürchtete Austrittswelle
gab es zum Glück nicht.“ Die Solidarität der Mitglieder untereinander, zu ihrem Verein und auch zu den Festangestellten sei sehr deutlich spürbar gewesen. „Wir sind den Mitgliedern für dieses Verhalten wirklich außerordentlich dankbar, und es hat uns auch sehr berührt“, sagt
Gerd Freiwald. Und sein Geschäftsführer ergänzt: „So anonym ist es im Großverein eben doch nicht, die Basis hält zusammen.“

Bei den Mitarbeitern sorgte diese Erfahrung im ersten Schritt für kollektives Aufatmen. Dann drängte sich der Wille in den Vordergrund, den Mitgliedern etwas zurückzugeben. Mit viel Einsatz und Kreativität gelang es, vielen trotz aller Corona-Hindernisse auf unterschiedlichste Weise die Möglichkeit zum Sporttreiben zu geben.


Bei den ersten Lockerungen im Mai hellten sich die Mienen weiter auf. Zunächst im Freien mit großer Vorsicht, aber bald auch in Räumen mit Hygiene- und Abstandskonzept war gemeinsames Training wieder möglich. „Dabei war es uns wichtig, dass wir den ganzen Spielraum, den die Landesverordnungen jeweils ließen, möglichst schnell auch an die
Mitglieder weitergeben“, sagt Jan Schamerowski. „Da haben wir uns auch bei der Stadt Itzehoe zu bedanken. Ohne die sehr konstruktive und hilfreiche Zusammenarbeit mit dem Amt für Bildung wäre das sicher so nicht möglich gewesen.“

Auch die Politik nahm die Anliegen der Großvereine nach einiger Zeit ernst. Da hatte die „Holsteiner Runde“, ein Zusammenschluss von Sportvereinen ab einer Größe von etwa 3000 Mitgliedern mit rund 400 sozial-versicherungspflichtig Beschäftigten, erfolgreiche Arbeit geleistet. Das Land SH hatte eigens 12 Millionen Euro in einen entsprechenden Fördertopf
mit Antragsfrist bis Ende Mai gelegt. Doch letztlich kamen die Itzehoer ohne diese Hilfe aus. Da habe es sich ausgezahlt, dass der Verein schuldenfrei sei. Außerdem habe man es geschafft, Mindereinnahmen durch Minderausgaben abzupuffern.

Beim SCI ist man mittlerweile zuversichtlich, dass es nach den Sommerferien wieder halbwegs normal weitergehen kann. Dann könnte es mit den Mitgliederzahlen wieder aufwärts gehen. Auch wenn die Fluktuation geringer war als in normalen Zeiten – neue Mitglieder kamen nicht hinzu. Derzeit gehören dem Sportclub Itzehoe als größtem
Sportverein im Kreis Steinburg rund 4400 Mitglieder an, außerdem nutzen noch rund 600 Reha-Sportler sowie etwa 500 Zehnerkarten-Inhaber des Park-Fitness die Angebote.