Sport-Club Itzehoe übernimmt Kosten für geflüchtete Kinder und ihre Mütter
Vor drei Wochen hat er sich auf einen Wettkampf vorbereitet.“ Und Natalia Tsvetkova unterstützte ihren Sohn Roman in ihrer ukrainischen Heimatstadt Rivne dabei. Jetzt steht der Neunjährige mit seiner Mutter vor dem Schwimmzentrum am Klosterbrunnen und sagt: „Ich bin sehr glücklich.“
Denn Roman darf wieder regelmäßig schwimmen dank eines Angebots im Sport-Club Itzehoe: Vor dem Krieg geflohene Kinder und ihre Mütter können die Angebote des Vereins nutzen, ohne Beitrag zu zahlen. Das sei angesichts der ankommenden Kriegsflüchtlinge kurzfristig entschieden worden, sagt Vorsitzender Gerd Freiwald.
Ein Flyer an „Unsere geflüchteten Freunde aus der Ukraine“ wurde entwickelt und übersetzt, der Text erinnert an die Erfahrungen im Flüchtlingsjahr 2015. „Gerade Sport ist eigentlich der Integrationsmotor für diese Zielgruppe, um schnell in Kontakt mit Einheimischen zu kommen und die schlimmen Erlebnisse auf der Flucht zu kompensieren“, sagt Freiwald. Der Flyer werde über die Trainer und Abteilungen verteilt, zusätzlich helfe der SCI beim Beschaffen von Sportausrüstung.
Roman ist der Erste, der das Angebot des Vereins nutzt, und er freut sich darauf. In der Vorwoche sei er bereits im Schwimmzentrum gewesen, sagt Hilke Schlotfeldt, die mit ihrer Familie die Flüchtlinge und ihre Katze aufgenommen hat. Von der Wasserrutsche war der junge Ukrainer kaum noch herunterzubekommen.
Seit rund einer Woche besucht der Neunjährige die Grundschule Wellenkamp, und es sei sehr wichtig für ihn, wieder schwimmen zu können, sagt Natalia Tsvetkova. Mit sieben habe er angefangen und es schnell zu den Leistungsschwimmern geschafft. Sie habe ihn unterstützt, wo sie konnte – fünfmal in der Woche war Roman beim Training. Umso froher ist die Ukrainerin, dass ihr Sohn in Itzehoe wieder ins Wasser kann: „Natürlich ist eine solche Möglichkeit einfach unglaublich“, sagt Tsvetkova und umarmt Schlotfeldt.
Bald darauf ist Romans erstes Training bei den Anfängern im Leistungsschwimmen vorbei. Und SCI-Schwimmtrainer Niklas Calloe ist zufrieden mit dem Neuling: „In die Gruppe passt er super rein.“