Itzehoerin läuft bei deutschen Titelkämpfen im Halbmarathon in der Altersklasse W55 auf Rang zwei
Ute Krause präsentiert stolz ihre Urkunde und Medaille. Dagmar Kleinemeier
Itzehoe Riesenfreude bei Ute Krause: Die Itzehoer Läuferin hat sich in Ulm bei der Deutschen Meisterschaft im Halbmarathon den zweiten Platz in ihrer Altersklasse W55 gesichert. „Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen“, sagt sie. Sie habe schon immer davon geträumt, einmal bei einer DM auf dem Treppchen zu stehen. „Eine Einzel-Medaille, die ich nur allein erkämpft habe – das habe ich jetzt geschafft.“ So ganz glauben konnte sie es aber auch zwei Tage nach ihrem Triumph nicht. „Ich muss mir immer wieder die Urkunde und Medaille anschauen.“
Aller guten Dinge sind bekanntlich drei. Zwei Halbmarathon Meisterschaften hatte Ute Krause vor dem Lauf in Ulm bereits absolviert und war Fünfte und Sechste geworden. Diesmal hatte sie sich vorgenommen, unter 1:38 Stunden zu laufen.
Nach dem Start lässt sich Krause mitreißen, um aus dem Gedränge herauszukommen. Das Feld hatte sich schnell auseinandergezogen und die Itzehoerin war nach 500 Metern mit zwei Läuferinnen ihrer Altersklasse auf einer Höhe. Den ersten Kilometer rennen sie in 4:20 Minuten. „Das war eigentlich für einen Halbmarathon viel zu schnell für mich“, erzählt die 54-Jährige. Aber sie habe sich gut gefühlt und ihren Plan umgestellt. „Ich wollte die Berlinerin Sabine Lahmann und Karin Janz aus Refath nicht laufen lassen, zumal ich mitbekommen hatte, dass die spätere Siegerin unserer Altersklasse Cornelia Türk aus Refath schon vorbeigezogen war.“
Eigentlich wollte Krause Kilometerzeiten um die 4:40 Minuten laufen. Sie habe aber alles auf eine Karte gesetzt und war auf den meisten Kilometern um die zehn Sekunden schneller. „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, dachte ich“, so Krause und lieferte sich einen erbitterten Kampf mit der Berlinerin Lahmann. Zuerst hatte diese einen kleinen Vorsprung herausgelaufen, doch damit hatte Lahmann sich offenbar übernommen. Sie musste zwei Trinkpausen einlegen und konnte Krause nach der zweiten nicht wieder einholen.
„Auf den letzten drei Kilometern wurden meine Beine schwer und ich konnte das Tempo nicht mehr ganz halten. Aber im Ziel stand eine Endzeit von 1:36:08 auf der Uhr. Das war wesentlich schneller als das, was ich mir vorgenommen hatte“, freute sich Ute Krause nach dem Zieleinlauf. Da wusste sie aber noch nicht, welchen Platz sie in ihrer Altersklasse belegt hatte, denn im Gegensatz zu anderen Läufen gab es in Ulm keine Altersklassen-Angabe auf den Startnummern, an denen man sich orientieren konnte.
Sie staunte deshalb nicht schlecht, als sie plötzlich zur Siegerehrung gebeten wurde. „Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet“, so die für den SC Itzehoe startende Läuferin. Mit feuchten Augen nimmt Krause Glückwünscheentgegen. „Alles richtig gemacht. An diesen Tag werde ich noch lange zurückdenken, wenn ich mir später zuhause die an der Wand hängende Medaille anschaue“, ist sich Ute Krause sicher.