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07.10.2020

Fechten – nicht nur für die Jüngeren

von: Malte Keiser

Fechten ist wie Radfahren: Das verlernt man nie! Auch nach einer längeren Pause geht die Fähigkeit nicht verloren. Schnelligkeit, Geschicklichkeit, Kondition und Wendigkeit kommen durch regelmäßiges Training zügig wieder. Man ficht fast wie früher, vielleicht mit kleinen Abstrichen.

In unserer Abteilung gibt es eine kleine Gruppe von Fechtern über 35 Jahren, den sogenannten Senioren. Nein, sie hören noch recht gut und bekommen im Bus oder Bahn noch keinen Sitzplatz angeboten. Sie sind fit und treffen sich regelmäßig mehrmals die Woche zum gemeinsamen Training mit den jugendlichen Mitstreitern. Dem Niveau der Jüngeren können sie gut standhalten, wenn auch vielleicht nicht mehr alles ganz so spritzig ist. Durch Erfahrung gleicht sich das meist wieder aus.

Viele von ihnen haben schon in der Jugend diesem elegant aussehenden Sport ausgeübt. Durch Studium oder Ausbildung, Beruf und Familie blieb dieses Hobby dann auf der Strecke. Nach einer langen Pause bekamen sie schließlich wieder Lust, den Degen in die Hand zu nehmen. Andere haben erst relativ spät das Fechten für sich entdeckt und erreichten ganz schnell ein Niveau, das sich sehen lassen kann.

Nicht der Drang, an hochangesehenen Turnieren teilzunehmen, sondern der Spaß am Fechtsport und dadurch eine willkommene Abwechslung zu dem zuweilen recht anstrengenden Alltag stehen bei dieser Gruppe im Vordergrund. So nehmen zwar fast alle regelmäßig an Turnieren im näheren Umland teil, doch Ambitionen zur Teilnahme an zum Beispiel den Deutschen Meisterschaften gibt es nicht. Natürlich führt das auch dazu, dass ab und an die Anziehungskraft der Couch größer ist als der Drang zum Training.

In den vergangenen Jahren fanden Meisterschaften zur Bestimmung der Senioren-Landesmeister statt und wurde von der Fechtabteilung des SC Itzehoe in der Gutenberg-Halle ausgetragen. Natürlich gab es meist ehrgeizige Gefechte um Titel und Platzierungen, doch jedem war anzumerken, dass das Zusammentreffen mit Mitfechtern aus dem eigenen sowie aus anderen Vereinen aus Schleswig-Holstein besonders wichtig war. Und: Der Spaß überwog!

Natürlich liegt dieser älteren Gruppe, die als Veteranen bezeichnet werden, auch der Nachwuchs am Herzen. Nicht nur, dass sie ganz selbstverständlich im Training auch gegen ihn fechten: Bei den Turnieren für die Jüngsten stellen sie sich gern als Helfer und als Obleute, also als Schiedsrichter, zur Verfügung. Mit ihrer und der Unterstützung von jugendlichen Fechtern sowie den vielen hilfsbereiten Eltern und den Trainern könnten Veranstaltungen dieser Art nicht stattfinden.

In der Fechtabteilung des SCI gibt es Fechterinnen und Fechter von jung bis alt. Ab acht Jahren kann man mit dem Training und ersten Turnieren beginnen. Gemeinsam ist es eine gut durchmischte Gruppe, in der jeder von jedem viel lernen kann.

Interessierte, die das Fechten selbst erlernen oder ausüben möchten, vielleicht weil sie es schon immer mal machen wollten, sind immer herzlich willkommen! Das gilt auch für Zuschauer, die diesen faszinierenden Sport live in Itzehoe bei den heimischen Turnieren erleben möchten.