Judo

26.10.2021

Judoka Lilli Wojta gewinnt DM-Silber

18-jährige Athletin des SC Itzehoe gibt sich bei den U21-Juniorinnen erst in der Verlängerung geschlagen

Nächster großer Erfolg für Lilli Wojta: Die talentierte Judokämpferin des SC Itzehoe sicherte sich in Frankfurt/Oder bei der Deutschen Meisterschaft der U21-Juniorinnen die Silbermedaille. Die Trophäe wird noch dadurch aufgewertet, dass sie mit 18 Jahren zu den jüngsten Starterinnen in der Brandenburghalle gehörte.

Es hatte schon gut begonnen für die Gymnasiastin. Mit zwei vorzeitigen Siegen durch Ippon (ganzer Punkt) hatte Lilli Wojta souverän das Finale in ihrer Gewichtsklasse bis 78 kg erreicht. Hier entwickelte sich zwischen ihr und Mathilda Sophie Niemeier (Hattinger JJJC; NRW) ein ausgeglichenes Gefecht, auch nach Ablauf der regulären vierminütigen Kampfzeit war nichts entschieden. Im „golden score“ musste nun die nächste, noch so kleine Wertung die Entscheidung bringen.

Die kam dann nach insgesamt 7:14 Minuten Kampfzeit – allerdings fiel sie gegen die SCI-Athletin. Mit einer Hebeltechnik zwang die Nordrhein-Westfälin ihre Itzehoer Gegnerin zur Aufgabe. „Am Anfang war ich schon enttäuscht, denn ich war ja so nah dran“, sagte die unterlegene Finalistin später. „Aber mittlerweile bin ich natürlich sehr zufrieden mit dem Ergebnis.“

Der Erfolg kam nicht gänzlich unerwartet. Kurz vorher hatte sich Wojta in Nienhagen bei Celle den Titel als Norddeutsche Meisterin der U21-Junioren gesichert. Auch bei der Deutschen Meisterschaft der Frauen im September hatte die 18-Jährige für Furore gesorgt. Nach einem Sieg im ersten Kampf gegen Krüger (SV Nienhagen) musste sie sich dann im nächsten Gefecht der späteren Siegerin Zenker (SV Halle) beugen. In der Entscheidung um die Bronzemedaille gegen Bayer (Ludwigshafen) hatte sie dann abermals knapp das Nachsehen, durfte mit ihrer Endplatzierung auf Rang fünf aber dennoch sehr zufrieden sein. Die Startberechtigung für die Senioren-DM hatte sich die SCI-Athletin mit einem dritten Platz bei der U18-DM im vergangenen Jahr erkämpft. „Es war auf jeden Fall eine starke Leistung“, unterstreicht Birgit Philipp. „Es war ja ihr erster Start bei den Senioren.“ Zudem feierte Wojta in der 2. Judo-Bundesliga gemeinsam mit SCI-Vereinskollegin Jana Schädlich im Team der SUA Witten-Annen mit den Rängen zwei (2020) und eins (2021) aktuell auch Team-Erfolge.

Als Ehefrau von Lillis Trainer Heiner Philipp hat Birgit Philipp den sportlichen Werdegang der 18-Jährigen von Beginn an miterlebt und aktiv begleitet. „Es ist schon toll, wenn man die Athleten von klein auf kennt und erleben kann, wie sie sich entwickeln und dann irgendwann Erfolg haben.“ Schon mit fünf Jahren hatte Lilli Wojta mit dem Judo begonnen. Vorbild war der eigene Vater, der es bis zum Blaugurt brachte.

Auch im kommenden Frühjahr, wenn der Wettkampf-Kalender hoffentlich nicht mehr corona-getrübt ist, will Lilli Wojta sich wieder bei U21- und Senioren-Titelkämpfen mit der nationalen Elite messen. Aber auch auf anderer Ebene steht Wichtiges für sie an: Derzeit bastelt sie nämlich an der Leipniz-Schule in Elmshorn an ihrem Abitur.
Auch was danach passieren soll, weiß sie schon. „Ich nehme im Sommer ein duales Studium im Fach Wirtschafts-Ingenieurwesen auf.“ Dass der Studienort Frankfurt/Main sein wird, lässt allerdings bei den Judo-Verantwortlichen des SC Itzehoe einige Wehmut aufkommen. Das Versprechen, auch dort mit dem Judosport weiterzumachen, tröstet in der Störstadt zumindest ein wenig.